Das Kriminologische Journal ist eine wissenschaftliche Fachzeitschrift und erscheint vierteljährlich bei Beltz-Juventa. Die Originalbeiträge informieren in Form von Artikeln, Diskussionsbeiträgen, Praxis- und Forschungsberichten über kriminologische Theorie und Praxis. Der thematische Schwerpunkt liegt auf einer kritischen Auseinandersetzungen mit den Strukturen und Maßnahmen sozialer Kontrollinstanzen. Ein anonymisiertes Peer-Review-Verfahren unterstützt die Redaktion bei der Auswahl der Beiträge.
Das Kriminologische Journal ist sowohl in gedruckter Form als auch als in einer Online-Version erhältlich. Einzelhefte sowie Abonnements sind bei Beltz-Juventa erhältlich.
Ausgabe Nr. 1/2015
Themenheft "Populismus"
Als Schwerpunkt des ersten Heftes der Zeitschrift Kriminologisches Journal im Jahr 2015 hatte sich in der Redaktion und dem Kreis der Herausgeberinnen und Herausgeber „Populismus“ herauskristallisiert – für die Denktradition einer kritischen und reflexiven Sozialwissenschaft eine zentrale und kontinuierliche Thematik. Angesichts der „Demonstrations-Welle“, die durch die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ in Bewegung gesetzt wurde, erhielt der Titel „Schwerpunktthema: Populismus“ eine eigene Aktualität. Nun ist es zwar kein Zufall, dass unter dem Namen Kritische Kriminologie ein selbstaufgeklärtes Wissen über populistische Politik eingebracht werden kann. Aber verfügen wir mit wissenschaftlichem Wissen automatisch über angemessene wissenschaftliche Gegenbewegungen zu populistischer Politik? Mit dem thematischen Schwerpunkt möchte die Redaktion eine kontinuierliche Diskussion initiieren.
Ausgabe Nr. 4/2014
Themenheft "Restrukturierung der Polizeien"
Jenny Künkel und Kendra Briken (Hrsg.)
Dieses Themenheft möchte die Tradition kritischer Sozialwissenschaften, erweitert um empirische Befunde der internationalen Forschung zu Polizeien sowie um poststrukturalistische Herangehensweisen aufgreifen. In den einzelnen Beiträgen werden Polizeien als Institutionen, die in westlichen Gesellschaften das Gewaltmonopol innehaben konzeptualisiert. Ein weiterer gemeinsamer Bezugspunkt ist die seit geraumer Zeit im Rahmen von Neoliberalisierungsprozessen zu beobachtende Restrukturierungsdynamik der Polizeien. Diese Restrukturierung wird in den Beiträgen als Projekt verstanden, das Wechselverhältnisse zwischen verschiedenen Ebenen (z.B. Diskurse, materielle Praktiken, Subjektivierungen, Organisationsstrukturen) und Machtverhältnissen beinhaltet. Im Feld der Polizei ist dabei auf allen Ebenen der gesellschaftliche Auftrag der Polizei als ausführende Kraft des Gewaltmonopols virulent und in den Forschungsprozess zu integrieren.
Ausgabe Nr. 3/2014
Themenheft "Technologien der Verdachtsgewinnung"
Lars Ostermeier und Bettina Paul (Hrsg.)
Lange Zeit galt die Kritik an der Konstruktion und an dem Aus- und Wegschluss der „üblichen Verdächtigen“ durch das Kriminaljustizsystem als ein identitätsstiftendes Merkmal kritischer KriminologInnen. Verdachtsgewinnung kommt heute in vielfältigen Formen daher: sie kann das Resultat alltäglicher Polizeipraktiken sein, die auf „Erfahrungswissen“ beruhen oder durch Technologien der automatisierten Datenverarbeitung vermittelt sein. Zentrales Merkmal moderner Verdachtsgewinnung ist, dass sie mit „Risikofaktoren“ arbeitet und sich der Praxis des Profilings bedient. Der Umfang der auf diesen Praktiken beruhenden Eingriffe in die Grundrechte von Bürgerinnen ist unterschiedlich und reicht von der völligen Umkehr der Unschuldsvermutung wie bei Flughafenkontrollen bis hin zur Identifizierung scheinbar „gefährlicher“ Individuen oder Gruppen.
Das vorliegende Schwerpunktheft unterzieht Praktiken der Verdachtsgewinnung einer aktuellen Bestandsaufnahme und kritischen Analyse. Die unterschiedlichen Beiträge in Heft 3/2014 sind durch die Fragestellung verbunden, ob und wie sich „neue“ Formen und Strategien der Verdachtsgewinnung von den bisher kritisierten Formen und Strategien der Verdachtsgewinnung unterscheiden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Charakteristika verschiedener technisch vermittelter Praktiken der Verdachtsgewinnung sowie den Folgen ihres Einsatzes.